Zertifizierte Dysplasiesprechstunde
Die Qualität einer Leistung ist für Laien nicht immer sofort erkennbar. Daher haben wissenschaftliche Fachgesellschaften Kriterien aufgestellt, die Qualität überprüfbar machen und damit auch sichern. Solche Überprüfungen enden häufig in „Gütesiegel“ oder „Zertifizierung“.
In der Frauenheilkunde hat die Deutsche Gesellschaft für Gynäkologie und Geburtshilfe (DGGG) die Arbeitsgemeinschaft AG-CPC gegründet, die sich vorwiegend um die Qualität bei der Diagnostik von Gebärmutterhalskrebs und seinen Vorstufen beschäftigt. Die AG-CPC zertifiziert Ärzte, ambulante OP-Zentren und Kliniken. Eine Übersicht der zertifizierten Einrichtungen ist veröffentlicht.
Leider existieren nur wenig zertifizierte Dysplasiesprechstunden, wo Frauen die Sicherheit haben, entsprechend der Empfehlungen der Fachgesellschaft schonend und sicher behandelt zu werden.
Schonende Behandlungen von Dysplasien sind auch in zertifizierten Dyaplasiesprechstunden nicht selbstverständlich. Auch konservative Behandlungen werden dort nahezu nicht angeboten. Es gilt oft das Motto: Abwarten und hffen, gesund zu werden oder gleich eine OP, meist eine Konisation. Nach Untersuchungen von P. Soergel et al. sind jedes Jahr ca. 760 Frühgeburten in Deutschland auf Konisationen zurückzuführen. Bei diesen Frühgeburten erleiden über 100 Kinder eine lebenslange Behinderung. Die Konisation gilt i.d.R. nicht als eine schonende Behandlung, häufig wreden deren Folgen verschwiegen oder verniedlicht durch Beschreibungen wie "ein kleiner Eingriff"..
Gefahren entstehen durch Übertherapie, aber auch durch Untertherapien, die immer bekannter werden (z.B. Konisation ohne Kolposkop oder unzureichende Nachsorge).
Wichtige Anliegen der zertifizierten Dysplasiesprechstunde:
Dysplasien rechtzeitig zu erkennen. Unser Anliegen geht weiter: Zuverlässig und frühzeitig Krebsvorstufen erkennen und schonend behandeln.