FRÜHERKENNUNG GEBÄRMUTTERHALSKREBS

44% Krebs trotz Vorsorge: Das muss nicht mehr sein. Schluss damit!

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Mehr Gebärmutterhalskrebs nach Co-Testung als Vorsorge

 

Änderung der Vorsorge ab 2020 hinnehmen oder hinterfragen und selbst entscheiden

Viele Informationen zum Thema Gebärmutterhalskrebs und Entscheidungen der verantwortlichen Gremien bezüglich der Vorsorge werden i.d.R. nicht von den betroffenen Frauen infrage gestellt. Dies kann allerdings kritische Folgen für die eigene Früherkennung haben und auch zu Krebs führen.

Im Laufe unseres Lebens haben wir uns darauf eingespielt, viele Dinge einfach so hinzunehmen, ohne uns tiefer mit ihnen auseinander zu setzen. Auch wenn wir uns selbst vielleicht für kritisch und hinterfragend halten, in vielen Bereichen sind wir bequem und nehmen das uns vorgelegte einfach hin. Und das ist auch verständlich, denn es geschieht so viel jeden Tag, dass uns weder Zeit noch Energie bleiben würde, alles infrage zu stellen. Ein solches Verhalten wird allerdings dann kritisch, wenn es um Gesundheitsthemen wie Gebärmutterhalskrebs geht.

Insbesondere stellen wir meist nicht die Entscheidungen infrage, von denen wir glauben, sie würden unser Leben besser machen. Wir erwarten ja von der Politik, dass sie sich für unser Wohlergehen einsetzt. Innovationen und neuere Methoden, die uns den Alltag erleichtern und sicherer gestalten, nehmen wir dankend an. So ist es auch beim Thema Gebärmutterhalskrebs. Was ist schon schlecht an überarbeiteten Regelungen für eine bessere Vorsorge?

Verbesserung der Früherkennung Gebärmutterhalskrebs?

Zur Früherkennung von Gebärmutterhalskrebs wurde nach fast 50 Jahren die neue Vorsorge ab 2020 mit deutlichen Änderungen eingeführt. Jetzt wird nicht nur der Pap-Abstrich gemacht, sondern zudem werden Frauen ab 35 auf das Vorhandensein einer HPV-Infektion untersucht. Und HPV-Infektionen sind ja bekanntlich Auslöser für Gebärmutterhalskrebs. Allerdings ist die Kenntnis darüber, dass Sie eine HPV-Infektion haben, eher belanglos für die Frage, ob bei Ihnen auffällige Zellveränderung (Krebsvorstufen) vorhanden sind. Eine HPV-Infektion führt nämlich nur in seltenen Fällen zu Krebsvorstufen. 

Zugleich wurden die Vorsorge-Intervalle verändert. Während bis 2019 die jährliche Vorsorge-Untersuchung vorgesehen war, ist ab 2020 die Vorsorge-Untersuchung bei Frauen ab 35 nur noch alle 3 Jahre vorgesehen.

Sie als Patientin freuen sich wahrscheinlich, dass sich die verantwortlichen Gremien um Ihre Gesundheit kümmern und sich für eine verbesserte Vorsorge einsetzen. Wieso also die Änderung ab 2020 hinterfragen, schließlich sollte eine Veränderung der alten Vorsorge doch besser sein als die bisherige Vorsorge, oder etwa nicht?

Ziel der Ergänzung des Pap-Tests durch den HPV-Test war es, die Vorsorge insgesamt zu verbessern, indem Frauen mit einem höheren Risiko besser gefiltert und erneut untersucht werden können. Aber ist diese neue Vorsorge wirklich besser? Wir haben genauer hingeschaut und sind leider zu keinem positiven Ergebnis genommen. Auch in den Augen vieler Fachgruppen bewirkt diese Änderung schlichtweg nicht das, was sie verspricht.

Eindeutige Ergebnisse: Co-Testung führt zu einer Verschlechterung der Vorsorge ab 2020

Ein Glücksfall von zuverlässigen Daten zur Prognose über die Ergebnisse der Co-Testung

In den Vereinigten Staaten führt Neu Mexiko ein einzigartiges Krebsregister: Das New Mexico Tumor Registry. In diesem sind auch die Daten und Ergebnisse zur Einführung der Co-Testung im Jahr 2007 konkret und nachvollziehbar verzeichnet. Ein Glücksfall für die Aufstellung von Prognosen über die zu erwartenden Veränderungen in Deutschland ab 2020.

25. Münchner Fortbildungstagung für klinische Zytologie 2019

Bereits auf der 25. Münchner Fortbildungstagung für klinische Zytologie vom 28. - 30. November 2019 (Bundesverband der Zytologen) hat Dr. Sabine Dominik in einem Vortrag die Einführung der Co-Testung in Deutschland thematisiert unter Bezugnahme auf die Erfahrungen mit der Einführung der Co-Testung in Neu Mexiko und deren Folgen (Vortrag Nr. 15 am 30.11.2019). In diesem Vortrag gab es auf der Folie „6. Punkt zum Paradigmenwechsel“ diesen Titel: „3-Jahresintervall Co-Testung in New Mexiko (USA): Keine Abnahme der CxCa-Inzidenz“.

Diese Erkenntnis war das Ergebnis der Auswertung von öffentlich zugänglichen wissenschaftlichen Krebsregistern. Der offensichtliche Widerspruch: Mit der Änderung der Krebsvorsorge ab 2020 war das erklärte Ziel verbunden, die Neuerkrankungen von Gebärmutterhalskrebs zu senken. Deshalb wurde ja die Co-Testung bei uns in Deutschland eingeführt. Alles sollte besser werden.

Was aber ist tatsächlich zu erwarten?

Das Beispiel aus Neu Mexiko zeigt dieses Ergebnis: Mit der Einführung der Co-Testung in Neu Mexiko im 3-Jahresintervall (so wie ab 2020 in Deutschland vorgesehen) gab es in den nachfolgenden Jahren keinen Rückgang der Neuerkrankungen (Inzidenz), sondern es gab einen Anstieg. In anderen Worten: Die Co-Testung führte zu keiner Abnahme der Neuerkrankungen, sondern sogar zu mehr Neuerkrankungen. Und das trotz stark gestiegener Teilnehmerrate bei der Früherkennung in Neu Mexiko.

Ein Vergleich der rohen Fallzahlen aus Neu Mexiko aus den Jahren vor Einführung der Co-Testung und den Jahren nach Einführung der Co-Testung zeigt eine Steigerung der Inzidenz von 13,41% in Bezug auf die weibliche Gesamtbevölkerung. Diese Steigerung entstand jedoch nur bei den Frauen, die zur Vorgsorge gingen. Nach den statistischen Daten von Neu Mexiko waren 47,96% aller Frauen bei der Vorsorge. Entsprechend steigerte sich die Inzidenz bei den untersuchten Frauen um durchschnittlich 27,96% in den nächsten 6 Jahren, die nur auf die Einführung der Co-Testung im 3-Jahres Intervall zurückzuführen ist, weil es ansonsten keine Veränderungen bei der Vorsorge gab.

Bei diesen Zahlen kommt keine Freude auf. Wie berechnet sich diese Steigerung?

Die Inzidenz von 2007, also dem Jahr der Einführung der Co-Testung in Neu Mexiko, ist das Ergebnis der Krebsfrüherkennung der vorherigen 3-5 Jahre und gilt als Vergleichsmaßstab der bisherigen Krebsfrüherkennung. Warum haben wir die Inzidenz aus dem Jahr 2007 zum Vergleich gewählt? Bei der Vorsorge wird nach Krebszellen und Vorstufen gesucht, um rechtzeitig zu behandeln, bevor Krebs entsteht. Die Anzahl der Krebsfälle im Jahr 2007 resultieren entsprechend aus den Früherkennungsprogrammen der vorigen Jahre bis 2006. Deshalb wird die Inzidenz von 2007 zum Vergleich der Inzidenz herangezogen, die durch die Einführung der Co-Testung in den nachfolgenden Jahren ab 2008 entstanden ist.

Um die Wirkung der Co-Testung zu ermitteln, haben wir also die Inzidenz von 2007 mit der Inzidenz aus dem 6-Jahres Zeitraum von 2008 bis 2013 verglichen. Das Ergebnis: Im Vergleich zu 2007 gibt es eine durchschnittliche Steigerung von 27,96%. In anderen Worten: In Neu Mexiko gab es nach der Einführung der Co-Testung in den nächsten 6 Jahren durchschnittlich 27,96% mehr Neuerkrankungen an Gebärmutterhalskrebs bei den Frauen, die an der Vorsorge teilnahmen als in den Jahren davor mit der alten Vorsorge.

Was also bedeutet die Prognose für uns in Deutschland bei der Vorsorge ab 2020?

Aus den rohen Fallzahlen aus Neu Mexiko haben wir eine Prognose für den Anstieg der Gebärmutterhalskrebs-Fälle in Deutschland nach der Einführung der Co-Testung erstellt. Wichtig zu wissen: Die verwendeten Zahlen aus Neu Mexiko betreffen ausschließlich konkrete, tatsächliche Fälle. Sie sind nicht mit statistischen Mitteln auf eines der vorhandenen Bevölkerungs-Standardformate hochgerechnet worden, wie das manchmal bei Statistiken gemacht wird. Wir wählten für unsere Berechnung die „rohen Fallzahlen“, damit die Zahlen der tatsächlichen Fälle nicht mit statistischen Mitteln verändert werden und die Ergebnisse transparent bleiben.

Wir haben in der Vergangenheit im Schnitt jährlich 2.126 Fälle von Gebärmutterhalskrebs bei Frauen, die regelmäßig bzw. unregelmäßig zur Vorsorge gingen. Mit Einführung der Co-Testung ab 2020 in Deutschland können wir davon ausgehen, dass sich die Veränderung der Inzidenz ähnlich entwickeln wird wie in Neu Mexiko nach Einführung der Co-Testung.

Dementsprechend können wir schon bald einen Anstieg von Krebskranken erwarten. Innerhalb von 6 Jahren werden wir in etwa eine jährliche Erhöhung von 594 Krebsfällen erwarten können, wenn wir die gleichen Veränderungen verzeichnen, die in Neu Mexiko ermittelt wurden. Hochgerechnet auf die nächsten 6 Jahre führt dies insgesamt zu ca. 3.567 zusätzlichen Neuerkrankungen an Gebärmutterhalskrebs, die durch die Einführung der Co-Testung in Deutschland zu erwarten sind.

Diese 6 Jahre stellen den geplanten Beobachtungszeitraum der neuen Vorsorge dar. Weil aber bis zur abschließenden Auswertung und der Datenveröffentlichung vom RKI (Robert-Koch-Institut) noch mindestens 4 weitere Jahre notwendig sein werden, bleiben die derzeit beschlossenen Veränderungen der Krebsfrüherkennung 2020 voraussichtlich für mindestens die nächsten 10 Jahre wirksam. Das bedeutet: Mit der neuen Co-Testung kann erwartet werden, dass in den nächsten 10 Jahren trotz Vorsorge voraussichtlich 5.944 Gebärmutterhalskrebs-Fälle mehr verzeichnet werden als mit der der vorherigen Vorsorge.

Unter Berücksichtigung der Wirkung der Co-Testung innerhalb von 10 Jahren nach deren Einführung kann bei der vom RKI ermittelten Sterberate (für die nächsten 5 Jahre nach einer Neuerkrankung von Gebärmutterhalskrebs) erwartet werden, dass ca. 2.140 Frauen innerhalb der nächsten 5 Jahre nach der Erst-Diagnose zusätzlich sterben.

Wer trägt die Verantwortung für mehr Krebs?

Die Anzahl der zusätzlich zu erwartenden ca. 2.140 Todesfälle basiert auf den bekannten wissenschaftlich ermittelten Daten. Wenn diese Prognose, basierend auf den Daten aus Neu Mexiko zutrifft, wären die zusätzlich kranken und verstorbenen Frauen Opfer der veränderten Krebsfrüherkennung ab 2020.

Die Co-Testung wurde trotz Vorliegens der Daten aus Neu Mexiko und den zu erwartenden Folgen in Deutschland eingeführt. Die für die Co-Testung verantwortlichen Personen haben somit auch die zu erwartenden zusätzlichen Fälle der Frauen, die durch die Co-Testung erkranken und versterben werden, zu verantworten. Aber wer veranlasst dann eine Prüfung der Haftung für die Entscheidung zur Krebsfrüherkennung 2020?

Fragen Sie sich jetzt, wie es überhaupt zu der Einführung der Co-Testung kommen konnte, wenn doch bekannt gewesen sein müsste, dass diese Veränderung keine Verbesserung, sondern vielmehr eine Verschlechterung der Vorsorge zur Folge hat? Hier finden Sie unsere anderen Artikel zu diesem Thema.

Sie fragen sich: Wie kann das sein?

Im Fall der Änderung der Vorsorge ab 2020 spielen verschiedene, verzwickte Aspekte eine Rolle. Das Drängen der HPV-Lobby, den Co-Test unbedingt einzusetzen und ihn durch die gesetzlichen Krankenkassen zu finanzieren, hat möglicherweise dazu geführt, dass die neue Vorsorge letztendlich dann doch gegen die bisher geltenden wissenschaftlichen Regeln beschlossen wurde.

Bei den jahrelangen Beratungen zu der neuen Vorsorge gab es zunächst eine Veränderung der Leitlinien (Empfehlungen, wie eine Erkrankung festgestellt und behandelt werden sollte) gegen die Argumente und Empfehlungen der Fachgesellschaften.

Die Ablehnung und das Unverständnis von Fachgruppen mit hochkarätigen Experten haben zu Austritten von 5 wichtigen Fachgesellschaften aus der Leitlinien-Kommission zur Krebsfrüherkennung geführt. Dennoch wurde die höchst umstrittene Leitlinie verabschiedet, auf die sich das zuständige Gremium für die Regelungen für gesetzlich versicherte Patienten, der „Gemeinsame Bundesausschuss“ bei seiner Änderung der Krebsfrüherkennung bezog.

Nun stellen Sie sich folgende Fragen: Welche wissenschaftliche Relevanz hat die Herausgabe einer Leitlinie, an der die wichtigsten Fachgesellschaften ausgetreten sind? Wer kann das erklären? Und wer übernimmt hier die Haftung?

Die Vorsitzenden 6 wichtiger Fachgesellschaften äußerten sich folgendermaßen zur Veröffentlichung der Konsultationsfassung vom 29.02.2016 (es handelt sich um die kommentierbare Fassung, die noch nicht final veröffentlicht ist):„…Schwerwiegende und unkorrigierbare Fehler der aktuellen Fassung, welche die Leitlinie unbrauchbar bzw. unanwendbar machen.“ Mehr Informationen dazu finden sie hier.

Die Bedeutung für Sie

Sie sehen, auch bei wichtigen Entscheidungen bezüglich Ihrer Gesundheit sind viele verschiedene Gruppierungen mit unterschiedlichen Interessen involviert. Somit wird leider nicht immer im Sinne Ihrer Gesundheit entschieden. Letztendlich sind Sie als Frau, die auf die Vorsorge angewiesen ist, die leidtragende.

Das muss aber nicht so bleiben. Wichtigen Änderungen wie dieser muss nicht blind vertraut werden, denn Sie können hinterfragen und gegebenenfalls Eigeninitiative ergreifen, um sich besser zu schützen. Das haben wir auch gemacht und aufgrund unserer kritischen Fragen und den Recherchen zum Thema Gebärmutterhalskrebs die S-Pap Methode für eine sichere Vorsorge-Untersuchung entwickelt.

Wenn Sie sich vor Gebärmutterhalskrebs schützen wollen, können Sie sich hier im Shop informieren und sich selbstbewusst für eine sichere Vorsorge entscheiden. Mit dem S-Pap können Sie Ihre Vorsorge und somit Ihre Gesundheit ein stückweit selbst in die Hand nehmen. Mit dieser besonderen Methode sind Sie auf der sicheren Seite, und Sie sollten auch in Zukunft jährlich zur Abstrich-Untersuchung gehen, zu der Sie ein S-Pap Vial mitnehmen können.


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WISSENSCHAFTLICHE UND GESETZLICHE DATEN:
Pilch H, et al. The presence of HPV DNA in cervical cancer: correlation with clinico-pathologic parameters and prognostic significance: 10 years experience at the Department of Obstetrics and Gynecology of the Mainz University. Int J Gynecol Cancer. 2001 Jan-Feb;11(1):39-48.
Rodríguez-Carunchio, L, et al. HPV-negative carcinoma of the uterine cervix: a distinct type of cervical cancer with poor prognosis. BJOG. 2015 Jan;122(1):119-27.
Centers for Disease Control and Prevention (CDC) und American Social Health Association (ASHA) National HPV and Cervical Cancer Prevention Resource Center: CDC Fact Sheet Genital HPV, What are the symptoms and potential consequences of HPV?, Dezember 2007.
Centers for Disease Control and Prevention (CDC) ,Division of STD (Sexually Transmitted Diseases) Prevention: The Ready-to-Use STD Curriculum Modules for Clinical Educators: Ready-To-Use STD Curriculum - Human Papillomavirus (HPV), Slide 8. Slide Presentation 2013.
Bosch FX, et al.. Reframing Cervical Cancer Prevention. Expanding the Field Towards Prevention of Human Papillomavirus Infections and Related Diseases. Vaccine. 2012;30 Suppl 5:F 1-11.
Moscicki A-B, Schiffman M, Burchell A, Albero G, Giuliano AR, Goodman MT, et al. Updating the Natural History of Human Papillomavirus and Anogenital Cancers. Vaccine. 2012;30 Suppl 5.
New Mexico Tumor Registry. Available at https://www.cancer-rates.info/nm/ Accessed 2021 Jan 13.