Schonende Behandlung mit Laser und Kolposkop
In einem frühen Stadium der Krebsvorstufen ist die schonende Behandlung mit Laser und Kolposkopie möglich. Allerdings ist diese nicht überall möglich.
Wenn behandelt werden muss, dann bitte schonend
Wenn eine Dysplasie (Krebsvorstufe) festgestellt wird, ist die betroffene Frau oft in größter Sorge. Das ist verständlich, denn nach einer Krebsvorstufen könnte Krebs kommen, und wer will das schon?
Angst und Schrecken helfen nicht dabei, vernünftige Entscheidungen zu treffen. Stattdessen sollten Sie lieber Vertrauen darin haben, dass alles gut wird. Tatsächlich ist die Behandlung einer Krebsvorstufe (Dysplasie) nicht immer zwingend notwendig, denn oftmals entwickelt sie sich von selbst zurück (Spontane Selbstheilung). Dadurch könnten unnötige Eingriffe zuverlässig vermieden werden.
Falls Ihre Zellveränderungen sich aber nicht von selbst zurückentwickeln, wird eine Therapie notwendig. Grundsätzlich sollten Therapien immer möglichst schonend druchgeführt werden. Wenn ein Eingriff in einem frühen Stadium erfolgt, ist dieser im Allgemeinen besonders schonend und unkompliziert möglich. Eine Behandlung mit einer Laservaporisation ist nach den wissenschaftlichen Daten die derzeit schonendste Methode.
Laser für Laservaporisation
Ein notwendiger Eingriff sollte schonend erfolgen, damit der betroffenen Frau kein unnötiger Schaden zugefügt wird. Wenn ein Eingriff erfolgen muss, wäre es dabei wichtig, die Gebärmutter der Frau so zu erhalten, dass einem späteren Kinderwunsch nichts im Wege steht und die Gefahren für Frühgeburten möglichst reduziert werden.
Oft sind für einen schonenden Eingriff Kolposkop und Laser die geeigneten und notwendigen Geräte. Diese sollten in jedem OP vorhanden sein, damit nicht unnötig das Messer oder die Schlinge zum Einsatz kommen.
Die Laservaporisation ist eine besonders schonende Behandlung, die nach den wissenschaftlichen Daten zu keiner Erhöhung des Risikos von Frühgeburtlichkeit führt. Hierbei wird das kolposkopisch definierte auffällige Areal „weggelasert“, d.h. quasi wie mit einem Radiergummi wegradiert.
Voraussetzung: Es handelt sich um eine leichte oder mittelschwere Dysplasie (CIN I-II), die kolposkopisch und histologisch gesichert wurde und gut zugänglich ist. Zugleich ist eine Spontanheilung nicht zu erwarten. Es sind Fälle bekannt, bei denen auch schwere Dysplasien (CIN III) mit mehrfacher Laservaporisation geheilt werden konnten.
Kolposkop als wichtige Voraussetzung für schonende OP
Bei einem Eingriff zur Beseitigung einer Krebsvorstufe handelt es sich um eine „kleine OP“, die mit lokaler oder allgemeiner Betäubung durchgeführt wird.
Voraussetzung für eine schonende Behandlung ist allerdings, dass der operierende Arzt ein Lasergerät und immer auch ein Kolposkop zur Verfügung hat. Mit dem Kolposkop (Lupenoptik) können die zu behandelnden Stellen optisch vergrößert und dadurch gezielter behandelt werden.
Zugleich muss der Arzt in der Kolposkopie geschult sein, um die Zellveränderung (Läsion) korrekt zu lasern (nicht zu viel und nicht zu wenig, und vor allem die richtigen Stellen). Die Erfolgsquote ist abhängig von der Erfahrung des Operateurs. Nach den wissenschaftlichen Daten liegt die Erfolgsquote aber bei über 90%.
Nach der Laservaporisation ist eine Überwachung des Erfolges mit Kolposkopie und S-Pap dringend geboten.
Sichere Überwachung nach OP nur mit sicherer Methode
Es versteht sich von selbst, dass nach einer OP deren Erfolg zu kontrollieren ist. Die Überwachung sollte nicht nur alsbald nach einer Operation, sondern auch mittelfristig in den nächsten 12 bis 24 Monaten mit Abstrich-Kontrollen erfolgen.
Allein der gesunde Menschenverstand würde es verbieten, für diese Kontrollen eine Methode anzuwenden, die von 100 Auffälligkeiten nur 20 bis 35 erkennt. Dennoch ist solch ein Abstrich-Test bis heute der von der gesetzlichen Krankenkasse bezahlte Pap-Test. Wie soll unter solchen Bedingungen zuverlässig überwacht werden? Wir empfehlen Ihnen dringend, eine möglichst sichere Methode anzuwenden. Der S-Pap erkennt von 100 Auffälligkeiten über 91. Wir kennen in ganz Europa keine zuverlässigere Methode.
Mehr erfahren:
WISSENSCHAFTLICHE UND GESETZLICHE DATEN:
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