Was kann ich vorbeugend gegen Gebärmutterhalskrebs tun?
Ein HPV-Test erkennt nicht, ob Zellveränderungen vorliegen
Regelmäßige Vorsorge
Der effektivste Schutz vor Gebärmutterhalskrebs (Zervixkarzinom) ist die regelmäßige Vorsorge beim Frauenarzt. Denn anders als andere Krebsarten, kündigt sich der Gebärmutterhalskrebs bereits lange Zeit vorher durch Zellveränderungen an. Das Ziel der Vorsorge ist es, diese zu erkennen und wenn nötig die entstandenen Krebsvorstufen zu behandeln. Es ist allerdings zu bemerken, dass 44% der Neuerkrankungen von Gebärmutterhalskrebs bei Frauen festgestellt wird, die bei der Vorsorge waren. Grund hierfür ist die mangelnde Sicherheit der Vorsorgemethode: Des konventionellen Pap-Test. Er erkennt Auffälligkeiten mit einer Sensitivität (Sicherheit) von nur 20-35% und übersieht somit einen großen Teil der Zellveränderungen. Es gibt allerdings auch andere Methoden, für die Sie sich entscheiden können.
Nehmen Sie Ihre Sicherheit selbst in die Hand
Wenn sie Ihr Risiko bei der Krebsvorsorge eingrenzen wollen, sollten Sie sich über Alternativen zum konventionellen Pap-Test informieren. Die Dünnschichtzytologie erreicht bereits eine Sensitivität von 76% und der S-Pap erkennt Auffälligkeiten sogar mit einer Sensitivität von über 91%. Letzterer ist ganz klar unsere Empfehlung an Sie.
HPV-Impfung
Als Teil der Vorsorge gibt es zudem die HPV-Impfung als eine primäre Prävention gegen Gebärmutterhalskrebs. Sie soll vor dem Humanen Papilloma-Virus schützen, der allerdings in ca. 151 unterschiedlichen Typen vorkommt. Die vorhandenen Impfstoffe schützen gegen die Hochrisiko-Typen, allerdings entstehen auch Erkrankungen durch Typen, die die Impfung nicht abdeckt. Deshalb bietet sie keinen hundertprozentigen Schutz und auch als geimpfte Frau sollten Sie regelmäßig an der Vorsorgeuntersuchung teilnehmen.
Mehr erfahren:
WISSENSCHAFTLICHE UND GESETZLICHE DATEN:
Fahey MT, Irwig L, Macaskill P. Meta-analysis of Pap test accuracy. Am J Epidemiol. 1995 Apr 1;141(7):680-9.
Marquardt, K., Griesser, H., 2015. Befundverteilung in der Jahresstatistik. Frauenarzt 56, 108–110.
Klug, S.J., Neis, K.J., Harlfinger, W., Malter, A., König, J., Spieth, S., Brinkmann-Smetanay, F., Kommoss, F., Weyer, V., Ikenberg, H., 2013. A randomized trial comparing conventional cytology to liquid-based cytology and computer assistance. International Journal of Cancer 132, 2849–2857.
Evidenzbericht 2007 zur S-3-Leitlinie Brustkrebsfrüherkennung in Deutschland, Version 1.00, August 2007, Arztliches Zentrum für Qualität in der Medizin (ÄZQ) als Gemeinsame Einrichtung von Bundesärztekammer und Kassenärztlicher Bundesvereinigung.