FRÜHERKENNUNG GEBÄRMUTTERHALSKREBS

44% Krebs trotz Vorsorge: Das muss nicht mehr sein. Schluss damit!

Gesundheit
von Frau zu Frau:
Ich bin immer
für Sie da.

Wie sieht eine Therapie aus?

 

Gesicherte Befunde als Grundlage

Vor einer Therapieentscheidung sollten die vorhandenen Befunde gesichert sein. Dies betrifft insbesondere die zytologischen Befunde, denn häufig wird ein Pap-Test eingesetzt mit einer Sensitivität (Sicherheit) von 20-35%. Zu empfehlen wäre eine Abstrichmethode mit deutlich höherer Zuverlässigkeit wie der S-Pap Test. Eine Therapieentscheidung ohne gesicherte Befunde wäre im Interesse der eigenen Gesundheit zu hinterfragen.

Wenn Befunde gesichert sind und eine Selbstheilung der vorhandenen Krebsvorstufe (Dysplasie) nicht zu erwarten ist, oder bereits Krebs entstanden ist, wird ein Eingriff notwendig. Dieser sollte schonend erfolgen, damit Ihnen kein unnötiger Schaden zugefügt wird. Leider sind schonende Behandlungen nicht selbstverständlich. Gefahren entstehen sowohl durch Übertherapien (bei denen zu schnell zu radikalen Mitteln gegriffen wird) als auch durch Untertherapien (bei denen nicht die erforderlichen Mittel angewendet werden). Auch eine mangelhafte Ausführung ist denkbar, wenn z.B. Gewebe an den falschen Stellen entfernt wird oder Reste von zu entfernendem Gewebe tatsächlich nicht entfernt werden.

 

Bekannte Therapien sind:

 

Abwarten auf eine Heilung durch das eigene Immunsystem (Spontanheilung)

Die Voraussetzung für ein Abwarten ist eine exzellente Überwachung der Auffälligkeiten mit regelmäßigen kolposkopischen Untersuchungen und zytologischen Kontrollen mit dem S-Pap. Solch ein Vorgehen hängt auch von der persönlichen Situation der betroffenen Frau ab. Die wissenschaftlich bekannte Erfolgsquote liegt bei bis zu 60 %.

Konservative Therapie

Zu konservativen Behandlungen zählen alle Möglichkeiten, die ohne Operation durchgeführt werden. Im Gegensatz zu Operationen, bei denen Gewebe weggeschnitten wird, steht bei der konservativen Behandlung die Selbstheilung des Körpers im Vordergrund. Somit sind sie i.d.R. schonender als konventionelle Therapien mit Chirurgie. Die Selbstheilungskräfte des Körpers können durch unterschiedliche Therapiemethoden angeregt werden. Dadurch können vermeidbare Operationen und deren Spätfolgen verhindert werden. Grundsätzlich ist bei der konservativen Behandlung das Ziel, dass auffällige Zellen abgestoßen werden und an deren Stelle neue, gesunde Zellen entstehen können.

In unserem Artikel ‚Konservative Behandlungen‘ haben wir für Sie bekannte konservative Verfahren aufgelistet, die bereits von verschiedenen Ärzten angewendet werden und deren Wirksamkeit in der Bekämpfung von Krebsvorstufen durch wissenschaftliche Studien bestätigt ist.

Im Zusammenhang mit konservativen Behandlungen ist es immer wichtig, eine Abstrichmethode mit besonderer Sicherheit anzuwenden, die eine zuverlässige Überwachung der Entwicklung von Krebsvorstufen ermöglicht. Denn eine Therapie ohne Chirurgie ist oft von der Angst begleitet, dass aus einer Krebsvorstufe am Ende dann doch Krebs entsteht. Mit dem S-Pap können Sie den Verlauf der Behandlung allerdings sicher kontrollieren.

Laservaporisation

Die Laservaporisation ist eine beschonders schonende Behandlung, die nach den wissenschaftlichen Daten zu keiner Erhöhung des Risikos von Frühgeburtlichkeit führt.

Hierbei wird das kolposkopisch definierte auffällige Areal „weggelasert“, d.h. quasi wie mit einem Radiergummi wegradiert. Voraussetzung: Es handelt sich um eine leichte oder mittelschwere Dysplasie (CIN I-II), die kolposkopisch und histologisch gesichert wurde und gut zugänglich ist. Zugleich ist eine Spontanheilung nicht zu erwarten.

Es handelt sich hierbei um eine „kleine Op“, die mit lokaler oder allgemeiner Betäubung durchgeführt wird. Voraussetzung ist hierbei, dass der operierende Arzt ein Lasergerät und auch ein Kolposkop zur Verfügung hat. Zugleich muss der Arzt in der Kolposkopie geschult sein, um die Zellveränderung (Läsion) korrekt zu lasern (nicht zu viel und nicht zu wenig, und vor allem die richtigen Stellen). Die Erfolgsquote ist abhängig von der Erfahrung des Operateurs.
Nach den wissenschftlichen Daten liegt die Erfolgsquote bei über 90%. Nach der Laservaporisation ist eine Überwachung des Erfolges mit Kolposkopie und S-Pap dringend geboten.

Neben der Laservaporisation gibt es auch die Laserkonisation, diese ist aber nicht folgenlos. Diese Operations-Methode kommt jedoch i.d.R erst zum Einsatz, wenn schwere Zellveränderungen vorliegen, so wie bei der Schlingenkonisation und der Messerkonisation.

Schlingenkonisation

Die Schlingenkonisation als Operations-Methode kommt i.d.R zum Einsatz, wenn schwere Dysplasien (schwere Zellveränderungen, CIN III) vorliegen. Da man bei schweren Befunden nicht immer vollständig ausschliessen kann, dass u.U. auch ein beginnendes Karzinom vorliegt, muss unter kolpsokopischer Sicht das betroffene Areal mit der Schlinge als Kegel entfernt werden.

Somit kann der Pathologe das entfernte Gewebe aufarbeiten und nachschauen ob tatsächlich „nur“ eine Vorstufe vorliegt oder tatsächlich schon ein beginnender Krebs vorhanden ist. Dabei wird der Pathologe prüfen, ob das betroffene Gewebe "im Gesunden" entfernt wurde, damit ausgeschlossen werden kann, dass kein krankhaftes Gewebe im Körper verblieben ist. Diese Op kann auch in lokaler oder allgemeiner Betäubung durchgeführt werden. Im Op braucht man ein Spezialgerät, um mit der „Schlinge“ zu arbeiten. Der durch die Schlinge laufende Hochfrequenz-Strom führt dazu, dass der Arzt mit der Schlinge präzise schneiden kann.

Auch dieser Eingriff sollte unter kolposkopischer Sicht erfolgen. Die Voraussetzung ist ein Kolposkop im OP und ein Operateur, der besonders in der Kolposkopie geschult ist, um präzise und korrekt zu arbeiten.

Die Erfolgsquote ist abhängig von der Erfahrung des Operateurs. Nach den wissenschaftlichen Daten liegt die Erfolgsquote bei über 90%.
Nach der Schlingenkonisation ist eine Überwachung des Erfolges mit Kolposkopie und S-Pap dringend geboten.
ACHTUNG / CAVE: Nach einer Schlingenkonisation erhöht sich das Risiko der Frühgeburtlichkeit.

Messerkonisation

Die Messerkonisation arbeitet im Prinzip wie die Schlingenkonisation, jedoch ohne Stromschlinge. Während bei der Schlingenkonisation die Blutstillung gleich mit der Schlinge erreicht (die Wundfläche wird mit der Schlinge verödet), muss während der Messerkonisation die Blutstillung separat durchgeführt werden (mit dem Kauter). Weil das entfernte Gewebe i.d.R. nicht durch Verödung beschädigt wurde, kann in besonderen Fällen vom Pathologen zuverlässiger beurteilt werden, ob das betroffene Gewebe "im Gesunden" entfernt wurde. In diesen besonderen Fällen wäre die Messerkonisation die Methode der Wahl. 

Die Erfolgsquote ist abhängig von der Erfahrung des Operateurs. Nach den wissenschaftlichen Daten liegt die Erfolgsquote bei über 90%.
Nach der Messerkonisation ist eine Überwachung des Erfolges mit Kolposkopie und S-Pap dringend geboten.
ACHTUNG / CAVE: Nach einer Messerkonisation erhöht sich das Risiko der Frühgeburtlichkeit.

Trachelektomie

In besonderen Situationen eines Gebärmutterhalskrebs (Zervix-Karzinom) im Frühstadium kann bei jungen Frauen mit Kinderwunsch auch ein Organerhalt angestrebt werden. Hier könnte eine "Trachelektomie" erfolgen, bei welcher das kranke Gewebe am Gebärmutterhals "ausgedehnt entfernt" wird. Durch den Organerhalt ist eine spätere Schwangerschaft möglich, zugleich ist das Risiko für eine Frühgeburt hoch und bedarf einer intensiven geburtshilflichen Betreuung. Die Charité Universitätsmedizin Berlin hat damit seit Jahren Erfahrung, mittlerweile wird sie auch durch die dort ausgebildeten Ärzte an anderen Kliniken in Berlin praktiziert.

Gebärmutterentfernung

Als Therapie von Gebärmutterhalskrebs kann i.d.R nur die vollständige Gebärmutterentfernung (Hysterektomie) zur Anwendung kommen. Eine teilweise Entfernung, bekannt als „suprazervikale Hysterektomie“ ist beim Zervix-Karzinom (Gebärmutterhalskrebs) normalerweise nicht sinnvoll, denn es bleiben dabei Teile des Organs, welches erkrankt ist, im Körper.

Die Gebärmutterentfernung ist nicht die Methode der Wahl bei jungen Frauen, die noch einen Kinderwunsch haben. Beim Zervix-Karzinom (Gebärmutterhalskrebs) läst sich das i.d.R. nicht verhindern. Bei einer Zervix-Dysplasie sollte i.d.R. eine Gebärmutterentfernung vermieden werden. Bei abgeschlossener Familienplanung und vorliegender Dysplasie oder wiederholter Dysplasie-Bereitschaft wäre eine solche Operation jedoch denkbar. Allerdings schließt die Gebärmutterentfernung nicht das Auftreten von Krebsvorstufen an der Scheide (Dysplasien an der Vagina) aus.

Die Gebärmutterentfernung ist eine größere Op, die auch einen stationären Aufenthalt im Krankenhaus erforderlich macht. Die Operation erfolgt in Allgemeinnarkose.

Gefahr Scheidenkrebs beachten

Es ist bekannt, dass Frauen, die eine Zervix-Dysplasie hatten, auch ein Risiko einer Vaginalen Dysplasie haben.

Daher ist auch nach der Gebärmutterentfernung ist im Rahmen der Vorsorge eine regelmäßige Überwachung der Scheide mit dem S-Pap dringend geboten. Da Frauen ohne Gebärmutter keine Vorsorge Gebärmutterhalskrebs erhalten, wäre es für die diese Frauen besonders wichtig, über die Gefahren von Scheidenkrebs informiert zu werden. Dabei sollten Sie hingewiesen werden dass ein Scheidenabstrich Auffälligkeiten erkennen könnte, um diese bei Bedarf zu behandeln, damit kein Krebs entsteht.


S-Pap bestellen

Über unsere Videosprechstunde

Anmeldung zur Videosprechstunde

 

Mehr erfahren:

 

WISSENSCHAFTLICHE UND GESETZLICHE DATEN:
The effectiveness of conservative treatment of cervical lesions using the LLETZ and CO2 laser Lisowski P, Knapp P, Zbroch T, Kobylec M, Knapp P. Przegl Lek. 1999;56(1):72-5.
The management of cervical intraepithelial neoplasia: the use of the carbon dioxide laser. Wright VC, Riopelle MA. Lasers Surg Med. 1982;2(1):59-63. doi: 10.1002/lsm.1900020107.
The efficacy of laser therapy in the treatment of cervical intraepithelial neoplasia. Higgins RV, van Nagell JR Jr, Donaldson ES, Gallion HH, Pavlik EJ, Kryscio RJ. Gynecol Oncol. 1990 Jan;36(1):79-81. doi: 10.1016/0090-8258(90)90112-x.
Cold-knife conization versus conization by the loop electrosurgical excision procedure: a randomized, prospective study. Duggan BD, Felix JC, Muderspach LI, Gebhardt JA, Groshen S, Morrow CP, Roman LD. Am J Obstet Gynecol. 1999 Feb;180(2 Pt 1):276-82. doi: 10.1016/s0002-9378(99)70200-0.
Adverse obstetric outcomes after local treatment for cervical preinvasive and early invasive disease according to cone depth: systematic review and meta-analysis. Kyrgiou M, Athanasiou A, Paraskevaidi M, Mitra A, Kalliala I, Martin-Hirsch P, Arbyn M, Bennett P, Paraskevaidis E. BMJ. 2016 Jul 28;354:i3633. doi: 10.1136/bmj.i3633.