Ich bin HPV positiv, was nun?
Ich bin HPV-positiv und habe demnach eine HPV-Infektion. Was bedeutet das für mich?
Erstmal Ruhe bewahren
Bei einer Infektion mit HPV (Humanen Papilloma-Viren) müssen Sie sich zunächst keine Sorgen machen. Sie ist die natürliche Konsequenz sexueller Aktivität, und die meisten Frauen – bis zu 9 von 10 – infizieren sich mindestens einmal im Leben mit HPV. Bei sexuell aktiven Frauen sind es schätzungsweise 10 von 10. Die Infektion hat in über 90% der Fälle aber keine Folgen und heilt innerhalb von 1 bis 2 Jahren von selbst durch das körpereigene Immunsystem.
Eine HPV-Infektion führt eher selten zu Zellveränderungen, und die meisten Frauen, die solch eine Infektion haben oder hatten, wissen nichts davon. Durch die neue Vorsorge ab 2020 werden deutlich mehr Frauen auf HPV getestet (ab 35 Jahren alle 3 Jahre), und es werden dadurch natürlich viel mehr Infektionen aufgedeckt. Das kann betroffenen Frauen Sorgen bereiten, Das ist nur verständlich, denn die HPV-Infektion gilt u.a. als Ursache für Gebärmutterhalskrebs (Zervix-Karzinom), Scheiden-Krebs (Vaginal-Karzinom) und Schamlippen-Krebs (Vulva-Karzinom). Nach dem Brustkrebs ist der Gebärmutterhalskrebs weltweit der zweithäufigste gynäkologische Krebs bei Frauen. In Deutschland sterben über vier Frauen jeden Tag an den Folgen von Gebärmutterhalskrebs. Aber ein positiver HPV-Test ist noch längst kein Krebs-Urteil. Der HPV-Test erkennt nur, das eine HPV-Infektion besteht.
Eine HPV-Infektion lässt sich nicht behandeln. Das ist unbefriedigend, aber nicht schlimm, denn das Problem ist nicht die HPV-Infektion selbst, sondern Ihre möglichen Folgen. Und diese Folgen können behandelt werden, bevor sie gefährlich werden. Denn Gebärmutterhalskrebs entwickelt sich nur langsam und kündigt sich über einen langen Zeitraum mit Krebsvorstufen an. Krebsvorstufen können besonders bei frühzeitiger Erkennung mit verschiedenen Behandlungsmethoden schonend geheilt werden. So muss kein Krebs entstehen. In diesem Zusammenhang ist es allerdings wichtig, dass bei der Krebs-Vorsorge eine sichere Abstrichmethode angewandt wird, denn nur damit können die Folgen einer HPV-Infektion zuverlässig erkannt und zutreffend klassifiziert werden.
Mit sicherem Abstrich nach Auffälligkeiten suchen
Bei der Vorsorge geht es immer darum, mögliche Zellveränderungen zu erkennen, die sich (meist) aus einer HPV-Infektion ergeben könnten. Zellveränderungen erkennen kann nur der Pap-Test. Aber hier liegt das eigentliche Problem. Denn die beim Frauenarzt üblicherweise angewandten Methoden, mit denen nach Auffälligkeiten gesucht wird, sind nicht sicher und führen zu fehlerhaften Pap-Befunden. Der Pap-Abstrich, der normalerweise verwendet wird, erkennt beispielsweise von 100 Frauen mit Auffälligkeiten nur 20-35 der Frauen. Anders ausgedrückt: Von 100 Frauen mit Auffälligkeiten werden 65-80 Frauen nicht erkannt. Werden Zellveränderungen über einen längeren Zeitraum übersehen, kann unentdeckt Krebs entstehen. Wichtig zu bedenken: Der Pap-Test Befund wird aber auch nicht sicherer dadurch, dass er zusammen mit einem HPV-Test als Co-Testung gemacht wird.
Mit der sicheren Abstrichmethode S-Pap können Sie die Folgen einer HPV-Infektion verhindern, denn der S-Pap Test erkennt Auffälligkeiten zuverlässig und präzise. So können Sie Ihre HPV-Infektion sicher überwachen und deren Folgen direkt bekämpfen. Ist der S-Pap Befund unauffällig, dann gibt es trotz HPV-Infektion keinen Grund zur Sorge, weil keine Zellveränderungen erkennbar sind.
Leider wird bei der Vorsorge meist nur der übliche Pap-Test angewandt. Oft werden die Frauen bei der Vorsorge nicht einmal darüber informiert, welche Zuverlässigkeit die angewandte Methode bietet und welche Methoden mit größerer Zuverlässigkeit bekannt sind und statt des limitierten normalen Pap-Test für einen zuverlässigen Befund gewählt werden könnten. So kommt es nicht selten vor, dass trotz regelmäßiger Vorsorge Krebsvorstufen übersehen oder erst in einem späten Stadium erkannt werden. So entsteht Krebs trotz Vorsorge. Nach unserer Erfahrung sind das alle vermeidbare Betriebsunfälle. Zugleich ist es eine bekannte Tatsache, dass Pap-Befunde mit Auffälligkeiten nicht zuverlässig in die entsprechenden Pap-Gruppen zugeordnet werden. So entstehen oft Übertherapien, weil Auffälligkeiten überbewertet werden und in Wirklichkeit harmloser sind.
Die zuverlässige Abstrichmethode S-Pap müssen Sie leider als Kassenpatientin selbst bezahlen, denn die gesetzliche Krankenversicherung übernimmt nur den konventionellen Pap-Test. Bei Privatpatientinnen zahlt deren Versicherung i.d.R den S-Pap Test ohne Enwendungen. Der S-Pap als besonders zuverlässige Methode erkennt über 91 von 100 vorhandenen Krebsvorstufen und ist die uns bekannte sicherste Methode in ganz Europa.
Ist der S-Pap Test negativ, dann gibt es keinen Grund zur Sorge, weil keine Zellveränderungen erkennbar sind, und Sie müssen Ihrem HPV-Test keine besondere Beachtung schenken und sich auch nicht unnötig sorgen.
Die HPV-Infektion lässt Ihnen keine Ruhe?
Wenn Sie wegen Ihrer HPV-Infektion nachhaltig beunruhigt sind, insbesondere wenn bei Ihnen in der Vergangenheit bereits Gebärmutterhalskrebs-Vorstufen operiert wurden, können Sie mehr tun, als einfach abzuwarten und zu hoffen, dass Sie von sich aus gesund werden. So könnten Sie beispielsweise aktiv mit Hilfe von Naturheilmitteln und anderen Mitteln Ihr Immunsystem stärken und dadurch unterstützen, die HPV-Infektion besser bekämpfen zu können. So können Sie die Wahrscheinlichkeit verringern, dass sich Auffälligkeiten durch die HPV-Infektion bilden.
Was Sie tun können
Auf den folgenden Seiten finden Sie Informationen dazu, was die einzelnen Pap-Gruppen bedeuten im Zusammenhang mit einer HPV-Infektion und was Sie tun können,
• wenn Sie Pap 1 und HPV haben,
• wenn Sie Pap 2p und HPV haben,
• wenn Sie Pap 3 und HPV haben,
• wenn Sie Pap 3D und HPV haben,
•wenn Sie Pap 4 und HPV haben oder
• wenn Sie Pap 5 und HPV haben.
Außerdem informieren wir über unsere Erfahrungen mit HPV
und informieren Sie über die HPV Ansteckung.
Einen schnellen Überblick finden Sie in diesem Erklär-Video:
Ich bin HPV-Positiv, was nun?
Mehr erfahren:
WISSENSCHAFTLICHE DATEN:
Centers for Disease Control and Prevention (CDC) ,Division of STD (Sexually Transmitted Diseases) Prevention: The Ready-to-Use STD Curriculum Modules for Clinical Educators: Ready-To-Use STD Curriculum - Human Papillomavirus (HPV), Slide 8. Slide Presentation 2013.
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Centers for Disease Control and Prevention (CDC) und American Social Health Association (ASHA) National HPV and Cervical Cancer Prevention Resource Center: CDC Fact Sheet Genital HPV, What are the symptoms and potential consequences of HPV?, Dezember 2007.
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