FRÜHERKENNUNG GEBÄRMUTTERHALSKREBS

44% Krebs trotz Vorsorge: Das muss nicht mehr sein. Schluss damit!

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HPV-Impfung

 

Spritze mit schlanker Kanüle, Glasflasche mit Impfstoff, rot-orange Kapseln und weiße Tabletten auf einem Papier mit der Aufschrift "Papilloma virus".
Auch Frauen, die gegen HPV geimpft sind, sollten weiterhin zur Vorsorgeuntersuchung gehen. Die HPV-Impfung bietet keinen hundertprozentigen Schutz vor Gebärmutterhalskrebs.


HPV-Impfung als Prävention

Eine primäre Prävention gegen Gebärmutterhalskrebs stellt die HPV-Impfung dar. Sie soll vor dem Humanen Papilloma-Virus schützen, der allerdings in ca. 151 unterschiedlichen Typen vorkommt. Derzeit sind in Deutschland zwei verschiedene HPV-Impfstoffe auf dem Markt: Cervarix® und Gardasil® 9. Beide schützen vor einer Infektion mit den beiden häufigsten Hochrisiko-HPV-Typen 16 und 18. Diese Typen lassen sich laut dem Deutschen Krebsforschungszentrum im Gewebe von 7 von 10 Frauen mit Gebärmutterhalskrebs nachweisen. 3 von 10 Frauen erkranken jedoch durch eine Infektion mit anderen HPV-Typen.

Der Neunfach-Impfstoff schützt außerdem vor sieben anderen HPV-Typen. Es gibt jedoch noch viele weitere Typen, die zwar seltener vorkommen, aber dennoch ein Risiko darstellen. Da sich die Viren ähneln, besteht immerhin eine gewisse Wahrscheinlichkeit, dass die Impfstoffe auch vor anderen Typen schützen können (Kreuzimmunität).

Dennoch gilt: Durch die HPV-Impfung gibt es keinen hundertprozentigen Schutz. Deshalb sollten auch geimpfte Frauen weiter regelmäßig an der Vorsorgeuntersuchung teilnehmen.

Außerdem weiß man nicht alles über die Biologie der HPV-Infektion. Zum Beispiel beobachtet man einen Rückgang der Typen 16 und 18 bei den Dysplasien (Zellveränderungen) und zugleich eine Zunahme bisher unbekannter Typen. Generell entdeckt die HPV-Diagnostik ständig neue Typen und die Bedeutung der einzelnen HPV-Typen ändert sich durch die Impfung und die Evolution. Durch Mutation der Typen verliert der Impfstoff seine Wirkung. Dieses Phänomen nennt sich ‚Impfdurchbruch‘.

Die Rolle von HPV bei der Krebsvorsorge

Eine Infektion mit HPV ist die natürliche Konsequenz sexueller Aktivität. Die meisten Frauen – bis zu 9 von 10 – infizieren sich einmal im Leben mit HP-Viren. Bei sexuell aktiven Frauen sind es schätzungsweise 10 von 10. Glücklicherweise hat die Infektion in über 90% der Fälle keine Folgen und heilt innerhalb von 1 bis 2 Jahren von selbst durch das körpereigene Immunsystem (CDC 2007). Sie führt eher selten zu Zellveränderungen und Vorstufen können häufig ohne weitere Behandlungen heilen (Spontanheilung)*. Insoweit sind eine HPV-Untersuchung und die Kenntnis einer HPV-Infektion oft ohne Aussagekraft*.

Allerdings ist die Hauptursache für Gebärmutterhalskrebs eine anhaltende HPV-Infektion. Über 95% aller Fälle von Gebärmutterhalskrebs werden mit einer HPV-Infektion in Verbindung gebracht*.

Heute sind ca. 151 unterschiedliche HPV-Typen bekannt. Diese Typen werden in der Regel in zwei Klassen eingeteilt: HR = HighRisk (Hochrisiko-Typen) und LR = LowRisk (Schwachrisiko-Typen). Ca. 20 HPV-Typen werden als Hochrisiko-Typen eingestuft, die in 99,7% bei Gebärmutterhalskrebs nachweisbar waren. Die HR-Typen 16 und 18 wurden als die Genotypen mit dem höchsten Risiko identifiziert*. Mehr als 95% aller HPV-Infektionen bei Gebärmutterhalskarzinomen (bösartige Tumore) stehen im Zusammenhang mit den HR-Typen 16, 18, 31, 33, 45 und 56*.

Eine HPV-Infektion lässt sich nicht behandeln. Das ist unbefriedigend, aber nicht schlimm, denn das Problem ist nicht die HPV-Infektion selbst, sondern ihre möglichen Folgen. Diese Folgen können zuverlässig behandelt werden. Denn Gebärmutterhalskrebs entwickelt sich nur langsam und kündigt sich über einen langen Zeitraum mit Krebsvorstufen an, die besonders bei frühzeitiger Erkennung mit verschiedenen Methoden schonend behandelt werden könnten.

Außerdem führt eine HPV-Infektion eher selten zu Zellveränderungen und Vorstufen können häufig ohne weitere Behandlungen heilen (Spontanheilung)*. Insoweit sind eine HPV-Untersuchung und die Kenntnis einer HPV-Infektion oft ohne Aussagekraft*.

Bei Vorhandensein einer HPV-Infektion ist es daher wichtig, dass mit einer zuverlässigen Abstrichmethode geprüft wird, ob Zellveränderungen entstanden sind.

 

*Wissenschaftliche Daten vom CervixCentrum Charité


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WISSENSCHAFTLICHE UND GESETZLICHE DATEN:
Centers for Disease Control and Prevention (CDC) ,Division of STD (Sexually Transmitted Diseases) Prevention: The Ready-to-Use STD Curriculum Modules for Clinical Educators: Ready-To-Use STD Curriculum - Human Papillomavirus (HPV), Slide 8. Slide Presentation 2013.
Bosch FX, et al. Reframing Cervical Cancer Prevention. Expanding the Field Towards Prevention of Human Papillomavirus Infections and Related Diseases. Vaccine. 2012;30 Suppl 5:F 1-11.
Centers for Disease Control and Prevention (CDC) und American Social Health Association (ASHA) National HPV and Cervical Cancer Prevention Resource Center: CDC Fact Sheet Genital HPV, What are the symptoms and potential consequences of HPV?, Dezember 2007.
Moscicki A-B, Schiffman M, Burchell A, Albero G, Giuliano AR, Goodman MT, et al. Updating the Natural History of Human Papillomavirus and Anogenital Cancers. Vaccine. 2012;30 Suppl 5.
Kyrgiou M1, Athanasiou A, Kalliala IEJ, Paraskevaidi M, Mitra A, Martin-Hirsch PP, Arbyn M, Bennett P, Doorbar J, Quint W, Banks L, Bravo IG, Stoler M, Broker TR, et al. The Biology and Life-Cycle of Human Papillomaviruses. Vaccine. 2012;30 Suppl 5:F 55-70.
Bruni L, et al. Human Papillomavirus and Related Diseases in Germany. Summary Report: ICO Information Centre on HPV and Cancer (HPV Information Centre); 2014.