Katja, 45 J, Reinigungskraft, ein Abstrich, zwei unterschiedliche Befunde, S-Pap erkennt Krebsvorstufe, Operation heilt
Zusammenfassung
Katja, 45 Jahre, Reinigungskraft, regelmäßige Krebsvorsorge, Befunde immer unauffällig.
Juni 2016 zusätzlich S-Pap bei der Vorsorge. Der konventionelle Abstrich der Krankenkasse: Unauffälliger Befund (Pap I), der S-Pap: Leichte Krebsvorstufe (Pap III D1).
Anschließend Kolposkopie (lupenoptische Untersuchung) und Gewebeentnahme, Ergebnis: Mittelschwere Krebsvorstufe (CIN II).
August 2016 werden Myome und Gebärmutter entfernt, zusätzlich Konisation.
Seither sind alle weiteren S-Pap Abstriche unauffällig, eine HPV Infektion ist nicht mehr nachweisbar.
Vollständiger Artikel
Katja, 45 Jahre, Reinigungskraft, wechselt Anfang 2016 den Wohnort und damit auch den Frauenarzt. Als Kassenpatientin ging sie regelmäßig zur Krebsvorsorge mit dem üblichen Abstrich. Ihre Befunde waren bisher immer unauffällig.
Weil ihr besonders ihre Gesundheit wichtig ist, wählt sie im Juni 2016 zusätzlich den S-Pap bei der Vorsorge. Ihr Frauenarzt macht einen normalen Abstrich und wäscht die verbleibenden Zellen von Bürste und Spatel im S-Pap Vial aus. Der konventionelle Abstrich ergibt einen unauffälligen Befund (Pap I), der S-Pap zeigt eine leichte Krebsvorstufe (Dysplasie) mit einem Befund Pap III D1.
Um den S-Pap Befund zu ergänzen und den zukünftigen Verlauf besser zu überwachen, wird aus dem S-Pap Vial auch eine HPV Untersuchung veranlasst und bei Katja HPV Infektionen festgestellt mit den Typen 16, 35, 53 und 54 (LowRisk HPV-Typ).
Die anschließend durchgeführte Kolposkopie (lupenoptische Untersuchung) ergibt Auffälligkeiten, weshalb sogleich eine Gewebeentnahme (Biobsie) erfolgt. Das Ergebnis der Gewebeentnahme ist eine mittelschwere Krebsvorstufe (CIN II).
Weil neben den auffälligen Zellen am Gebärmutterhals und Muttermund auch viele Myome bei Katja erkannt wurden, sollen diese im August 2016 zusammen in einer Operation entfernt werden. Katja geht in die Klinik, wo entschieden wird, dass bei ihr zusammen mit den Myomen (knotige Wucherungen) auch die Gebärmutter entfernt werden sollte, insbesondere, weil ihre Familienplanung abgeschlossen ist.
Um zukünftig den Beckenboden von Katja zu entlasten, werden bei der Operation lediglich die Gebärmutter und nicht der Gebärmutterhals entfernt.
Bei dieser OP wird die mittelschwere Krebsvorstufe zusätzlich mit einer Konisation am Muttermund entfernt. Bei der Kontrolle nach der Operation sind bei Katja die S-Pap Abstriche im November 2016 unauffällig, eine HPV Infektion ist nicht mehr nachweisbar.
Auch wenn die Gebärmutter entfernt wurde, bleibt für Katja die regelmäßige Vorsorge wichtig. Der Vorsorge-Abstrich wird nämlich nicht nur vom Gebärmutterhals, sondern immer auch vom Muttermund und von der Scheide entnommen. Bei Katja wird jedoch nach wie vor der Abstrich auch vom Gebärmutterhals entnommen, weil dieser nicht mit der Gebärmutter entfernt wurde. Seit der Operation sind alle Kontrollen und Vorsorgen mit dem S-Pap immer unauffällig.
Die durchgeführte Konisation führt in der Zukunft bei Vorsorgen zu möglichen Problemen (Vernarbungen und Verklebungen behindern die Zellentnahme und damit die Sicherheit der Befundung) und bei Kinderwunsch zu einer erhöhten Gefahr für Frühgeburtlichkeit.
Um die Sicherheit bei der Vorsorge auch nach einer Konisation zu gewährlisten, ist zukünftig für Katja der S-Pap eine wichtige Unterstützung.
Durch die Diskrepanz von konventioneller Abstrich-Methode mit Pap I und dem S-Pap Abstrich mit Pap III D1 wurden die Auffälligkeiten bei Katja im Sommer 2016 glücklicherweise rechtzeitig entdeckt und konnten zusammen mit den Myomen durch eine Operation beseitigt werden.
Der bei der Vorsorge fast immer angewandte konventionelle Abstrich hatte im Juni 2016 die auffälligen Zellen nicht erkannt, obwohl es sich um den gleichen Abstrich handelte für den S-Pap. Lediglich der S-Pap erkannte die Krebsvorstufe.
Eine erneute Überprüfung des im Juni 2016 entnommenen konventionellen Abstrichs (Reevaluation) ergab, dass auf dem konventionellen Abstrich keine auffälligen Zellen zu erkennen waren. Nur der S-Pap erkannte rechtzeitig die Gefahr der Krebsvorstufen. So konnte Katja geheilt werden.